Im ersten Teil eines zweiteiligen Beitrags erläutert Dr. Felix Kerlikowsky, Stiftung Leibniz Universität Hannover, die neuesten Forschungsergebnisse über die Bedeutung der Omega-3-Fettsäuren für die Herzgesundheit. Zwei besonders wichtige Omega-3-Fettsäuren, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), sind mit vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen assoziiert. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung erreicht jedoch nicht die für die kardiovaskuläre Gesundheit empfohlene Aufnahme. In dem Beitrag werden die Funktionen der Omega-3-Fettsäuren erläutert, mögliche Mechanismen der kardioprotektiven Wirkung erklärt sowie die wissenschaftliche Studienlage im Zusammenhang mit der Herzgesundheit präsentiert. Darüber hinaus geht es auch um die Erfassung des Versorgungsstatus von Personen anhand des Omega-3-Index.
Die wichtigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA können im menschlichen Körper über die Umwandlung der α-Linolensäure (ALA) gebildet werden. Die Umwandlungsrate von ALA in EPA und DHA ist jedoch gering. Da ALA vom Körper allerdings nicht selbst hergestellt werden kann, muss die Zufuhr über die Ernährung erfolgen. EPA und DHA hingegen kommen in relevanten Mengen nur in fettreichen Kaltwasserfischen vor. Der durchschnittliche Fischverzehr in Deutschland liegt jedoch nur bei 13-15 Gramm pro Tag und damit unterhalb der von Fachgesellschaften empfohlenen Zufuhrmengen. Für eine ausreichende Zufuhr an EPA und DHA ist es daher in vielen Fällen erforderlich, diese über Nahrungsergänzungsmittel zu supplementieren, insbesondere wenn kein oder nur wenig fetter Seefisch verzehrt wird.
Omega-3-Fettsäuren haben vielfältige Funktionen für die Herzgesundheit. Dazu zählen etwa die Fließeigenschaft des Blutes, die Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterin- und Triglyzeridspiegels sowie die Senkung des Blutdrucks. Eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren ist daher gesundheitsförderlich und kann die Herzgesundheit unterstützen. Dies zeigen insbesondere Daten aus Beobachtungsstudien.
Die Empfehlungen zur Aufnahme an Omega-3-Fettsäuren schwanken je nach Fachgesellschaft und liegen zwischen 140 mg und 500 mg pro Tag. Um eine ausreichende Aufnahme von EPA und DHA zu ermöglichen, werden verschiedene Nahrungsergänzungsmittel mit pflanzlichen und marinen Ölen angeboten, beispielsweise mit Fisch-, Krill- und Algenöl. Damit können auch Personen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren oder die die Empfehlungen zum Fischverzehr nicht erreichen, eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren sicherstellen.
Wie kann der Versorgungsstatus gemessen werden?
Je nach Nährstoff gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Versorgungsstatus zu messen. Für eine Aussage über die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren ist die Bestimmung des Omega-3-Index besonders gut geeignet. Dieser repräsentiert die Versorgung in den letzten drei bis vier Monaten und eignet sich sehr gut, um individualisierte Empfehlungen für die Zufuhr von EPA und DHA abzuleiten.
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