Jod ist ein essenzielles Spurenelement, das der Körper unter anderem zur Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt. Die Versorgung der deutschen Bevölkerung ist jedoch in Teilen unzureichend. Aufklärung und die Änderung politischer Rahmenbedingungen sind notwendig.
Deshalb hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Informationsoffensive zu Jodsalz gestartet. Ziel ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Lebensmittelwirtschaft über die Bedeutung von Jod für die Gesundheit zu informieren und für die Verwendung von jodiertem Speisesalz zu sensibilisieren. Unter dem Hashtag #JodzuWissen informiert das BMEL vor allem über die Funktionen von Jod im Körper, den Bedarf sowie rechtliche Vorgaben.
Neben Lebensmitteln, die natürlicherweise Jod enthalten wie Fisch und Meeresfrüchte, sind dies vor allem jodiertes Speisesalz und Lebensmittel, die mit jodiertem Speisesalz hergestellt werden, wie beispielsweise Käse oder Brot. Sofern bei Nutztieren jodangereichertes Futter eingesetzt wird, liefern auch Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte nennenswerte Jodmengen. Zudem können auch Nahrungsergänzungsmittel zur Jodversorgung beitragen.
Die folgende Grafik zeigt, dass Jod bzw. die Schilddrüsenhormone bei vielen Stoffwechselprozessen des Körpers eine wichtige Rolle, z. B. für den Energiestoffwechsel und die Zellteilung spielen.
Tatsächlich enthalten laut der Universität Gießen 28,5 Prozent der Lebensmittel, die mit Salz hergestellt werden, Jodsalz, was auch entsprechend im Zutatenverzeichnis gekennzeichnet ist. Allerdings gibt es bei der Verwendung von jodiertem Salz in der Lebensmittelproduktion einige Herausforderungen. Auch wenn es wissenschaftlich gesehen dafür keinen Grund gibt, wird jodiertes Salz in der Öffentlichkeit oftmals kritisch gesehen. Hinzukommt, dass das Kennzeichnungsrecht vorsieht, dass jodiertes Salz als „Natriumjodat“ oder „Kaliumjodat“ gekennzeichnet wird, was Verbraucherinnen und Verbrauchern als zu chemisch wahrnehmen. Um auch an dieser Stelle Hürden abzubauen, wäre es deshalb notwendig, dass das Kennzeichnungsrecht vereinfacht wird.
Artikelbild (oben): Olga Yastremska, New Africa – stock.adobe.com
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