Mit dieser Ausgabe seines zweiteiligen Beitrags zu Omega-3-Fettsäuren knüpft Dr. Felix Kerlikowsky, Stiftung Leibniz Universität Hannover, an seinen vorhergehenden Beitrag an. In dem im Juni 2025 veröffentlichten ersten Teil ging es um die Rolle von Omega-3-Fettsäuren für die Herzgesundheit. In diesem zweiten Teil liegt der Fokus auf den neuesten Forschungsergebnissen über die Bedeutung der Omega-3-Fettsäuren für gesundes Altern und Langlebigkeit. Zwei besonders wichtige Vertreter dieser essentiellen Fettsäuren, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), sind mit vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen assoziiert. Neben den kardioprotektiven Eigenschaften zeigen sie auch entzündungshemmende und immunmodulatorische Effekte. Darüber hinaus spielen sie eine wichtige Rolle für die kognitiven Fähigkeiten. In diesem Beitrag wird die wissenschaftliche Studienlage der Omega-3-Fettsäuren auf verschiedene Parameter bezüglich Langlebigkeit vorgestellt und diskutiert.
Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass die Art und Qualität unserer Ernährung wesentlich dazu beitragen kann, Alterungsprozesse zu verlangsamen, chronischen Erkrankungen vorzubeugen und die Lebensqualität im höheren Alter zu erhalten. Dies ist angesichts des demographischen Wandels von großer Bedeutung.
Omega-3-Fettsäuren sind bisher vor allem für ihre kardioprotektiven Eigenschaften bekannt. Faktoren, die die kardiovaskuläre Gesundheit, das gesunde Altern und die Langlebigkeit beeinflussen, sind häufig mit ähnlichen pathologischen Prozessen verbunden. In Anbetracht dessen erscheint ein positiver Einfluss essentieller Fettsäuren auf weitere altersbedingte Veränderungen plausibel.
Bisher gibt es bereits eine Reihe positiver Belege für die Bedeutung einer erhöhten Aufnahme von EPA und DHA zu bestimmten Aspekten des gesunden Alterns, darunter z. B. die muskuläre Leistungsfähigkeit oder kognitive Funktion. Studien zeigen, dass der positive Nutzen einer Supplementierung mit diesen Fettsäuren häufig von der Art des jeweiligen Präparats, aber auch vom Versorgungsstatus der Probanden, dem individuellen Gesundheitszustand und Krankheitsverlauf abzuhängen scheint. Daher kann die klinische Relevanz bislang noch nicht abschließend geklärt werden.
Welche neuen Forschungsansätze gibt es?
Biologische Alterungsmarker wie beispielsweise epigenetische oder phänotypische Uhren bieten einen neuen Ansatz, um die Effekte von Omega-3-Fettsäuren auf systemischer, ganzheitlicher Ebene zu bewerten. Letztlich weisen diese Fettsäuren als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung bzw. als Supplement insbesondere bei veganer oder fischarmer Ernährungsweise ein vielversprechendes Potenzial auf, gesundes Altern und Langlebigkeit zu unterstützen. Dabei müssen sie jedoch im Zusammenspiel aller interagierenden Lebensmittel, Nährstoffe sowie ernährungsunabhängiger Einflussfaktoren im Rahmen eines lebenslangen Ansatzes bewertet werden.
Lesen Sie mehr dazu in der Langfassung der achten Ausgabe von FOKUS Wissenschaft – sie steht hier zum Download bereit:
Wenn Sie Interesse an unserem Newsletter “FOKUS Wissenschaft” haben und diesen zukünftig abonnieren möchten, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an aknem@lebensmittelverband.de mit dem Betreff: Abo Newsletter FOKUS Wissenschaft.

Comment here