Sekundäre Pflanzenstoffe

Was sind Carotinoide?

Carotinoide zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sie bilden eine wichtige und weitverbreitete Gruppe von fettlöslichen Farbstoffen, die Pflanzen eine gelbe, orangene oder rote Färbung verleihen. Bislang sind mehr als 1.000 Carotinoide bekannt, die sich chemisch in zwei Klassen unterteilen lassen: Zu der Gruppe der Carotine zählen Vertreter wie das Beta-Carotin oder Lycopin. Zur Gruppe der Xanthophylle wiederum gehören z. B. Lutein und Zeaxanthin.

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Welche Funktionen haben sie im Körper und für unsere Gesundheit?

Einige Carotinoide können im Körper in Vitamin A umgewandelt werden, weshalb sie auch als Provitamin- A-Carotinoide bezeichnet werden. Vitamin A trägt im Körper u. a. zu einer Funktion des Immunsystems oder zum Erhalt der Haut und Schleimhaut bei. Das bekannteste Provitamin A ist Beta-Carotin. Andere Provitamine sind beispielsweise Alpha-Carotin und Beta-Cryptoxanthin.

Wissenschaftliche Studien liefern Hinweise, dass Carotinoide darüber hinaus selbst eine antioxidative Wirkung zu haben scheinen. Die beiden Xanthophylle Lutein und Zeaxanthin kommen konzentriert in der Augenlinse und im zentralen Bereich der menschlichen Retina vor, der als Makula („Gelber Fleck“) bezeichnet wird. Dieser Bereich befähigt zum Lesen, Erkennen von feinen Einzelheiten und Unterscheiden von Farben.

Forscher untersuchen derzeit außerdem mögliche positive Einflüsse von Lycopin auf die Gefäßfunktion und den Blutdruck. Die genannten möglichen günstigen Effekte sind wissenschaftlich allerdings noch nicht abschließend belegt.

Wo kommen Carotinoide vor?

Carotinoide finden sich als Farbstoffe in gelb-orangenem Obst- und Gemüsesorten und in dunkelgrünem Blattgemüse und Tomaten. Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis, rote Paprika, Grünkohl, Spinat, Feldsalat sowie Honigmelone, Aprikosen und Mango sind besonders reich an Beta-Carotin, dem wirksamsten Provitamin A. Dunkelgrünes Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl enthält v. a. Lutein und Tomaten sowie Tomatenprodukte sind gute Lieferanten für Lycopin.

Durch die Fütterung von carotinoidhaltigen Futtermitteln gelangen sie auch in tierische Produkte. Dadurch sorgen sie für die kräftigen Farben des Gefieders von Vögeln sowie von Tropenfischen und Krebstieren.

Wie ist die Zufuhrempfehlung und welche Quellen gibt es?

Carotinoide mit Provitamin-A-Eigenschaft tragen gerade bei einer überwiegend pflanzenbetonten Ernährung dazu bei, eine ausreichende Versorgung mit dem lebensnotwendigen Vitamin A zu gewährleisten. So erfolgt die Versorgung mit Vitamin A in Deutschland nur zu 33 Prozent durch die Retinol (Vitamin A)-Aufnahme. 67 Prozent der Vitamin-A-Versorgung wird durch Beta-Carotin (48 Prozent) und gemischte Carotinoide (19 Prozent) gedeckt. Die mittlere Aufnahme an Provitamin-A-Carotinoiden liegt in Deutschland bei 3,7 mg/Tag.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) berücksichtigt Provitamin-A-Carotinoide in ihren Zufuhrempfehlungen für Vitamin A. Da sich die einzelnen Carotinoide in ihrer Bioverfügbarkeit und Umwandlungsrate in die Vitamin-A-Wirkform Retinol unterscheiden, werden die Zufuhrempfehlungen in Form der sogenannten Retinolaktivitätsäquivalente (retinol activity equivalent – RAE) angegeben. 1 μg Retinolaktivitätsäquivalent entspricht dabei 1 μg Retinol oder 12 μg Beta-Carotin oder 24 μg andere Provitamin-A-Carotinoide.

Schon gewusst?

Die Aufnahme von Carotinoiden aus Obst und Gemüse kann dadurch verbessert werden, indem bei der Zubereitung der Speisen etwas Fett hinzugeben wird.

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